Erdbestattung, Feuerbestattung, Diamantbestattung, Baumbestattung, Seebestattung

KNIGGE FÜR BEERDIGUNG & TRAUERFEIER

Der Tod gehört zum Leben und ist trotzdem nicht alltäglich.

Mit dem Tod eines nahestehenden Menschen stehen plötzlich viele offene Fragen im Raum. Auch für Hinterbliebene, die nicht von der Organisation der Beerdigung oder der Verwaltung des Nachlasses betroffen sind.

Wie läuft die Beerdigung ab?
Was zieht man an?
Ist es angebracht, auf den Leichenschmaus zu gehen?
Wann kondoliert man?
Was passiert nach der Beerdigung?
Was ist angemessen? Was ist unangemessen?

Wir möchten in diesem Artikel einige offene Fragen klären.

 

Bin ich zur Trauerfeier eingeladen?

Mit der Organisation der Trauerfeier und Nachlassverwaltung stehen die Hinterbliebenen bereits vor einer großen Herausforderung. Daher kann bei der Wahl der Trauergemeinde nicht immer an alle einzeln gedacht werden. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn Sie keine direkte Einladung erhalten haben. Wird in der Traueranzeige der Zeitung Ort und Datum der Trauerfeier bekannt gegeben, dürfen Sie selbstverständlich zu der Beerdigung gehen. Anders verhält es sich mit dem Leichenschmaus. (Siehe unten)

Allerdings finden manchen Trauerfeiern auch im engsten Familienkreis statt. Es wird also keine Anzeige in der Zeitung veröffentlicht. Hier kann es vorkommen, das Außenstehende – aus welcher Quelle auch immer – davon erfahren. Bitte respektieren Sie den Wunsch der Hinterbliebenen und bleiben Sie der Beerdigung fern.

 

Wie und wann kondoliere ich?

Sowohl vor der Trauerfeier als auch im Anschluss an die Beisetzung ist es möglich und ein guter Zeitpunkt, den Hinterbliebenen sein Mitgefühl und seine Anteilnahme auszudrücken. Schriftlich oder in einem persönlichen Gespräch. Oftmals werden persönliche Beileidsbekundungen mehr geschätzt.
Die richtigen Worte lassen sich nicht immer einfach finden. Hier ein paar wenige Denkanstöße:

  • Hilfe können in solch einer Situation die meisten Hinterbliebenen benötigen.
  • Was wünschen Sie den Hinterbliebenen für die Zukunft?
  • Wie behalten Sie den Verstorbenen in Erinnerung?
  • Welche Emotionen kommen in Ihnen hoch, wenn Sie an den Verstorbenen denken?

Im Zeitalter der neuen Medien ist es auch durchaus möglich, per Email oder Facebook zu kondolieren: ABER VORSICHT! Es ist immer generations- bzw. altersabhängig und wie bisher die Kommunikation vorher größtenteils verlief.

Es kommt vor, dass Hinterbliebene keine Beileidsbekundungen während oder nach der Trauerfeier wünschen. Hier wird in der Regel in der Traueranzeige hingewiesen. Bitte respektieren Sie den Wunsch der Hinterbliebenen. Mehr über Kondolenz während der Trauerfeier (Siehe „Ablauf der Trauerfeier“)

 

Was ziehe ich an?

Nach wie vor ist die klassische Kleidungsfarbe für christliche Beerdigungen schwarz. Für Frauen gilt: Kleider und Röcke nicht zu kurz und keine nackten Beine (Strümpfe/Strumpfhose), unauffälliger Schmuck, unauffälliges Make-Up. Für Männer gilt: Schwarzer Anzug, weißes Hemd, (schwarze) Krawatte. Für Kinder gilt: dunkle, gedeckte Farben.

Heutzutage sind jedoch auch gedeckte und unauffällige Farbtöne auch bei Erwachsenen angebracht. Dies ist aber immer abhängig von der Trauergemeinde, Konfession und dem Wunsch der Angehörigen (und des Verstorbenen).

T-Shirts, kurze Hosen, Baseballkappen und Turnschuhe sind unangebracht!

 

Ablauf einer Trauerfeier.

Egal ob christlich oder frei. Die Abläufe von Beerdigungen/Trauerfeiern unterscheiden sich nur im kleinen. Trauergäste sollten spätestens 15. Minuten vor Beginn vor Ort sein. Die engsten Hinterbliebenen und Angehörigen betreten zuerst die Kapelle/die Aussegnungshalle/den Verabschiedungsraum.  Die Sitzverteilung ist meist nach Verwandtschaftsgrad und persönlicher Nähe zum Verstorbenen geregelt. In den ersten Reihen auf der Seite des Trauerredners oder Pfarrers sitzen die engsten Familienmitglieder und Freunde. Bei christlichen Trauerfeiern ist das gemeinsame Beten und Singen üblich. Am Ende der Beerdigung/Trauerfeier werden der Sarg/die Urne entweder zum Grab getragen und beigesetzt oder verbleiben in der Kapelle. Beim Trauerzug von der Kapelle/Aussegnungshalle verhält es sich gleich wie bei der Sitzverteilung. Erst die engsten Familienmitglieder und Freunde, anschließend die anderen Trauergäste. Gespräche während des Trauerzuges sind nicht angebracht.

Am Grab erfolgt die Beisetzung. Danach ist es üblich, an das Grab zu treten, inne zu halten, eine kleine Menge Erde oder Blumen in das Grab zu werfen oder daneben zu legen. Im Anschluss erfolgt die persönliche Kondolenz, falls nicht anders erwähnt. Eine Umarmung, ein Händedruck und/oder Worte der Anteilnahme und des Mitgefühls.

 

Der Leichenschmaus

Nach der Beisetzung veranstaltet die Familie oftmals einen Leichenschmaus im kleinen Kreis. Hier sollten Sie jedoch nur erscheinen, wenn Sie auch persönlich von den Angehörigen eingeladen wurden. Trauergäste bedanken sich bei den Angehörigen für die Einladung.

Die Einladung hierzu erfolgt oftmals durch die Bestatter oder durch den Pfarrer direkt am Grab. Die Angehörigen händigen vorab den Bestattern oder dem Pfarrer eine Liste aus für die Gäste und wo der Leichenschmaus stattfindet. Hier sollte man auf den Wortlaut achten: Wenn es heißt, Verwandte und Nachbarn sind anschließend eingeladen ins Gasthaus XY, sollten Bekannte und Freunde dort nicht erscheinen.

Der Leichenschmaus wir auch Tafel, Kaffeetafel, Mittagstafel, Nachmittagstafel oder Leichtrunk genannt.

 

Verhalten am Grab

Am Grab erfolgt anschließend die Beisetzung. Sobald der Pfarrer/Redner spricht, sollten sie die Trauergäste ruhig verhalten. Ebenso, wenn ein Angehöriger oder ein Vereinsvorstand einen Nachruf hält. Wer tritt nach der Rede zuerst ans Grab? Hier sollte beobachtet werden, was die Angehörigen tun und gegebenenfalls auch ein bisschen warten. Stehen die Angehörigen deutlich abseits, kann davon ausgegangen werden, dass diese erst zum Schluss an das Grab treten. In jedem Fall aber haben die Angehörigen Vorrang.

Nach der Kondolenz bzw. nach dem Ablegen von Blumen am Grab oder dem Geben von Weihwasser verlassen die Trauergäste das Grab und entfernen sich ein paar Schritte. Hier trifft man oft auf  Menschen, die man seit langem nicht mehr gesehen oder getroffen hat. Bitte warten Sie mit dem Gespräch und Austausch von alten Geschichte bis nach der Trauerfeier, um Trauernde nicht zu stören.

 

Muss ich zur Trauerfeier etwas mitbringen?

Blumen, Kränze, Gestecke, Geldgeschenke? Je nach persönlicher Nähe zum Verstorbenen/zur Verstorbenen kann eine einzelne Blume am Grab abgelegt werden oder auch ein ganzer Kranz. Falls Geldgeschenke, übergeben Sie diese bitte nur in einem Umschlag mit einer Trauerkarte.

 

Was ist unangemessen?

Eigentlich sollte man es nicht erwähnen, dennoch kommt es immer wieder – auch ungewollt – zu unschönen und sehr unangenehmen Situationen für alle Trauergäste.

HANDY AUS! ZIGARETTE AUS! KAUGUMMI RAUS!
Bitte achten Sie vor, während und auch nach der Trauerfeier auf die Lautstärke der Unterhaltungen.

 

Durch das jahrelange Geschäft mit dem Tod wissen wir: Jede Beerdigung ist anders. Dennoch sind die meisten Punkte ähnlich bis gleich. Es ist immer abhängig von der Planung der Trauerfeier, den Angehörigen und auch den persönlichen Wünschen des Verstorbenen.